Was ist ein Besonnungsgutachten?
Was ist ein Verschattungsgutachten?
Wozu ein Besonnungsgutachten?
Bewertung Besonnung/Verschattung
Besonnungsgutachten (auch Verschattungsgutachten, Besonnungsstudie o.ä. genannt) sind fachliche Dokumente von Sachverständigen, in denen aufbauend auf professionellen Computersimulationen dargelegt wird, wie viel Sonnenlicht auf ein Grundstück oder Gebäude fällt. Besonnungsgutachten beschäftigen sich folglich mit dem sichtbaren Anteil des Sonnenlichts sowie dem daraus resultierenden Schatten, der auf andere Oberflächen geworfen wird.
Gibt es einen Unterschied zwischen einem Verschattungsgutachten und einem Besonnungsgutachten?
Bei Besonnungsgutachten liegt der Schwerpunkt in der Optimierung der Besonnung und Belichtung von geplanten Wohnungen oder Arbeitsstätten, während Verschattungsgutachten eher die Auswirkungen eines Bauvorhabens auf die Verschattung von Gebäuden in der Umgebung untersuchen. In der Praxis werden diese Begriffe meist gleichwertig für diese Arten von Gutachten verwendet.
In der Stadtplanung dient ein Besonnungsgutachten dazu, die Dauer der direkten Sonneneinstrahlung auf die Fassade, in die Innenräume und/oder auf Freiflächen (wie z.B. Gärten, Terrassen oder Balkone) von Gebäuden zu analysieren und ggf. zu vergleichen.
Ein Besonnungsgutachten wird in der Regel bei baulichen Veränderungen notwendig, wenn sich dadurch die Sonneneinstrahlung potenziell vermindert oder die Verschattung zunimmt. Grundsätzlich lässt sich ein Besonnungsgutachten in zwei Themenbereiche unterteilen:
Analyse der Besonnung eines Bauvorhabens selbst: Bei der Planung von neuen Gebäuden, Umbauten oder Geschoss-Aufstockungen o.ä. wird geprüft, ob die geplanten Aufenthaltsräume ausreichend besonnt werden können.
Analyse der bestehenden Umgebungsbebauung: Untersucht werden die Auswirkungen des geplanten Bauvorhabens auf die vorhandenen Bestandsgebäude im Hinblick auf zusätzliche Verschattung bzw. Minderung der bisherigen Sonneneinstrahlung .
Besonnungsgutachten zur Sicherung gesunder Wohn- und Arbeitsverhältnisse werden in der Regel erstellt im Rahmen von:
Darüber hinaus kann ein Besonnungsgutachten auch bei individuellen und fallbezogenen Fragestellungen zum Thema Besonnung und Verschattung erstellt werden. Gegenstand der Untersuchung der Besonnung bzw. Verschattung können sein:
Bei eingeschränkten Besonnungsverhältnissen werden diese Untersuchungen häufig ergänzt durch Simulationen zur indirekten natürlichen Belichtung (Beurteilung der Raumhelligkeit z.B. mittels des sogenannten Tageslichtquotienten).
Die Untersuchung der Besonnung von Arbeitsstätten ist in der Regel nicht erforderlich, da Arbeitsstätten lediglich eine ausreichende Raumhelligkeit und keine direkte Sonneneinstrahlung aufweisen müssen. Für Arbeitsstätten wird daher in der Regel ein Belichtungsgutachten erstellt, welches mittels des sog. Tageslichtquotienten die Raumhelligkeit beurteilt.
Wie wird die Besonnung bzw. Verschattung bewertet?
Bei der Beurteilung der Besonnungssituation ist zu berücksichtigen, dass für städtebauliche Planungen keine planungs- oder bauordnungsrechtlich verbindlichen Maßstäbe bzw. Definitionen einer ausreichenden Belichtung und Besonnung bestehen. Rechtsverbindliche Grenzwerte hinsichtlich der Besonnungsdauer existieren nicht.
Um die Besonnungsverhältnisse darzustellen und vergleichbar zu machen, wird jedoch die Europanorm DIN EN 17037 als anerkannte Regel der Technik herangezogen. Zudem lassen sich aus der aktuellen Rechtsprechung zum Thema Besonnung weitere Bewertungsmaßstäbe ableiten. Folgende Bewertungsmaßstäbe zur Beurteilung der Besonnung finden in der Praxis Anwendung:
Exemplarische Darstellung einer Grundrissbewertung nach DIN EN 17037 und einer Sonnenstrahlenanalyse mit Baumassenoptimierung
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